Notruf: 112

Wenn alle in Karlsfeld wegrennen, kommen wir.

Aufgrund der aktuellen Entwicklungen können langandauernde und ggf. überregionale Stromausfälle nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Auch wenn ein solches Szenario aus Sicht der Energiebetreiber und Fachleute eher unwahrscheinlich ist, raten alle Expertinnen und Experten zur Vorsorge.

Auf der nachfolgenden Seite haben wir alle wichtigen Informationen mit Quellverweis auf das Landratsamt Dachau rund um die Thematik Blackout, Stromausfall und Krisenvorsorge zusammengefasst. Darüber hinaus empfehlen wir den dazugehörigen Info-Flyer, dieser findet sich hier im Link.

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Was ist ein Blackout?

Ein Blackout ist ein länger andauernder, meist überregionaler Strom-, Infrastruktur- und Versorgungsausfall. Für uns bedeutet das: Im ganzen Landkreis und darüber hinaus fällt der Strom länger als 12 Stunden aus.

Stromausfälle hingegen können häufig nach Minuten oder wenigen Stunden behoben werden. Gerade bei unerwartete, großflächigen Stromausfällen dauert es aber einige Zeit (bis zu mehreren Tagen), bis die Netze wieder stabil und lückenlos funktionieren. Davon zu unterscheiden sind kurzzeitige (10 – 15 Minuten) oder lokal begrenzte (nur ein Gemeindeteil) technische Störungen in der Stromversorgung.

Partielle, bzw. vorübergehende Abschaltungen zur Erhaltung der Netzstabilität durch eine Lastreduktion werden auch als Brownout bezeichnet.

Grundsätzlich ist das elektrische Energieversorgungssystem mehrfach redundant ausgelegt und verfügt über zahlreiche Sicherungsmechanismen, um das Stromnetz bei Störungen zu stabilisieren. Das Risiko eines großflächigen Stromausfalls in Deutschland ist nach Auffassung des BBK als äußerst unwahrscheinlich anzusehen. Die Wahrscheinlichkeit in Bezug auf regionale und zeitlich begrenzte Abschaltungen des Stromnetzes zur Sicherung der Gesamtversorgung werden nach Auffassung des BBK als gering angesehen.

So erkennen Sie einen Blackout

  • Prüfen Sie, ob die Stromversorgung nur in Ihrem Haus oder auch in Ihrer Umgebung (Nachbarschaft, Straßenlaternen) unterbrochen ist
  • Testen Sie Telefon, Radio und Internet

So bekommen Sie aktuelle Informationen

  • UKW Radio (der BR berichtet rund um die Uhr), oder das Autoradio
  • Internet (solange verfügbar)
  • ggf. (mobile) Lautsprecherdurchsagen oder Handzettel / Schaukästen an den Rathäusern

So bereiten Sie sich vor

  • Machen Sie sich Gedanken, zu den Auswirkungen eines Stromausfalls und wie Sie persönlich betroffen sind (siehe "Auswirkungen")
  • Bereiten Sie sich vor (siehe "Vorsorge")
  • Informieren Sie sich über die Maßnahmen in Ihrer Gemeinde (siehe "Anlaufstellen")

Auswirkungen eines langfristigen Stromausfalls

Kein Licht - Von der Leselampe bis zur Straßenbeleuchtung

  • Nutzen Sie Kerzen oder batteriebetriebene Lampen.

Wenig Kommunikation - Handy, Telefon, Internet, Fernsehen, Notruf funktionieren nicht

  • Sie erhalten Informationen über das Radio.

Eingeschränkte Wasserversorgung für Kochen, Dusche, WC

  • Legen Sie Vorräte an.

Kein elektronischer Geldverkehr für Geldautomat, Kassen, Zahlungsverkehr

  • Legen Sie einen Bargeld-Vorrat zu Hause an.

Keine gesicherte Einkaufsmöglichkeit - die Versorgungsketten, u. a. für Nahrungsmittel, Getränke und für sonstigen Warenverkehr werden nicht mehr gewährleistet

  • Legen Sie Vorräte für den eigenen Haushalt für mindestens 10 Tage an. Tipps siehe "Krisenvorsorge im eigenen Haushalt".

Keine Heizung - privat und öffentlich

  • Stellen Sie sich auf kalte Temperaturen ein. An den Anlaufstellen erhalten sie ggf. Informationen über Wärmestuben.
  • Achtung:  wir raten dringend von der Verwendung so genannter "Teelichtöfen" ab - es besteht die akute Gefahr eines Wachsbrandes! Auch gasbetriebene Heizgeräte sind grundsätzlich nicht für den Innenbereich geeignet. Bitte beachten Sie hierzu die jeweiligen Hinweise des Herstellers. Für den Notfall empfehlen wir, stets eine Löschdecke oder ein Löschspray im Haushalt vorzuhalten.

Keine Kühlung - Kühlschrank, Gefrierschrank, privat und auch im Handel funktionieren nicht

  • Verbrauchen Sie schnell verderbliche Lebensmittel wie Tiefkühlkost, etc. zuerst.

Reduzierte medizinische Versorgung


Das Gesundheitswesen (Arztpraxen, Altenheime, Apotheken) arbeitet nur noch eingeschränkt. Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei arbeiten unter stark erschwerten Bedingungen.

  • So genannte Leuchttürme sind der Anlaufpunkt im Notfall.
  • Legen Sie bei Bedarf Vorräte an lebensnotwendigen Medikamenten an.

Zusätzlich können folgende Szenarien eintreten:

  • Aufzüge bleiben stecken.
  • Ampeln fallen aus, der Bahnverkehr kommt zum Erliegen
  • An den Tankstellen kann kein Kraftstoff getankt werden
  • Je nach Umfang der Notstromversorgung kommt es zu weiteren Beeinträchtigungen bei Wasserversorgung und Abwasserentsorgung.

Krisenvorsorge im eigenen Haushalt

Soweit möglich sollten Sie für mindestens 10 Tage die nachfolgenden Utensilien zuhause parat haben:

  • Wasser: 2 l/pro Tag je Person
  • Nahrung: haltbare Lebensmittel, wie z. B. Gläser/Konserven (Gemüse und Obst), Nudeln, Reis, Knäckebrot, Zucker, haltbare Milch...
  • Bargeld in kleinen Scheinen und Münzen
  • Medizin: Hausapotheke und persönlich lebensnotwendige Medikamente (z.B. Insulin) sowie Erste-Hilfe-Kasten
  • wichtige Hygiene-Artikel und Müllbeutel
  • Kerzen und Zündhölzer, Taschenlampe(n) mit Akku- oder Dynamo-Funktion
  • Radiogerät (batterie- oder solarbetrieben) und Ersatzbatterien
  • Kochmöglichkeit im Freien (Campingkocher mit Brennpaste, Gasgrill mit Gasflasche, Kohlegrill mit Kohle)
  • ggf. Babynahrung und Windeln
  • ggf. Versorgung für Haustiere

Wenn Sie nicht genug Platz für die Lagerung haben, kaufen Sie weniger. Ein paar Vorräte sind besser als gar keine Vorräte! Je nach Geschmack empfehlen wir pro Person folgende Mengen:

  • 2x Brot (in Dosen, Knäckebrot,..)
  • 4x Wurst in Dosen oder vegetarische Aufstriche
  • 2x Nudeln (500g)
  • 1x Reis (500g)
  • 2x Kartoffelpüree-Pulver (350g)
  • 2x Haferflocken (500g), Gries oder Müsli
  • 2x 1 Liter H-Milch
  • 2x Tomatensauce (500g) oder 4x Pesto
  • 2x Sauerkraut (500g) oder anderes vitaminreiches Gemüse
  • 2x Mais (300g)
  • 2x Erbsen (300g)
  • 20 L Wasser

zusätzlich:

  • 4x Obstkonserven (z.B. Ananas, Kirschen, Pfirsiche…)
  • 1 kg Milchprodukte, Hartkäse
  • 1 kg Fisch, Wurst, Eier (z.B. Konservenfisch, Würstel im Glas, Wurst in der Dose,…)
  • 0,5 kg Fette, Öle (Margarine, Olivenöl…)
  • nach Belieben: Zucker, Honig, Nüsse, Marmelade, Süßigkeiten, Fertiggerichte in Konserven, Mehl, Brühe, Kekse, Salz, etc.

Versorgung mit Wasser und Entsorgung von Abwasser

Die Wasserversorger im Landkreis Dachau sind für einige Tage mit Notstrom ausgerüstet. Je nach Lage Ihres Haushaltes und des Wasserdrucks sollte zunächst eine rudimentäre Wasserversorgung funktionieren. Es empfiehlt sich trotzdem, einen Notvorrat an Wasser anzulegen. Bitte informieren Sie sich vorab, ob Ihr Abwasser mit einer elektrischen Hebeanlage gepumpt wird.


allgemeine Anlaufstelle und Leuchtturm in der Gemeinde Karlsfeld

Für alle Bürgerinnen und Bürger werden zentrale Anlaufstellen eingerichet. Diese sogenannten "Leuchttürme" sind im Falle eines langanhaltenden Stromausfalls rund um die Uhr besetzt und unterstützen die Selbstorganisation. Der Leuchtturm dient als Orientierungspunkt, Anlauf- und Kontaktstelle für Hilfesuchende und befindet sich an der Turnhalle, neue Grundschule, Krenmoosstraße. Die Anfahrt ist mit dem PKW über die Sesamstraße möglich. Das Gerätehaus der Feuerwehr Karlsfeld wird Sie bei Anfragen vor Ort auf den Leuchtturm verweisen, diesen bitten wir bei Anliegen unmittelbar aufzusuchen.

Die Leuchttürme in den jeweiligen Gemeinden sind für die gesundheitliche Notversorgung die erste Anlaufstelle. Die ärztliche Bereitschaft organisiert eine Notversorgung. Die Allgemeinärzte sind dann zu eingeschränkten Zeiten vor Ort erreichbar. Welcher Arzt wann verfügbar ist, erfahren Sie am Leuchtturm auf dem Gelände der Mittelschule Karlsfeld. Für den Notfall kann von dort aus ein Rettungsdienst gerufen werden.

Apotheken:

Für die Notversorgung sind die Apotheken zu eingeschränkten Zeiten geöffnet. Welche Apotheke wann geöffnet hat, erfahren Sie an den Leuchttürmen Ihrer Gemeinde.
Dort bekommen Sie ggf. auch den Kontakt zur ärztlichen Bereitschaft, um Rezepte für verschreibungspflichtige Medikamente zu erhalten.

Bitte haben Sie folgende Unterlagen dabei:

  • Versicherungskarte
  • Personalausweis/ Reisepass
  • falls vorhanden, Ihren aktuellen Medikationsplan

Stand: Juli 2023

Quelle: Landratsamt Dachau, editiert mit eigenen Inhalten der Feuerwehr Karlsfeld.